Archiv für Kölner Dom

wenn aus einer Ahnung Wirklichkeit wird

Posted in Uncategorized with tags , , on September 14, 2013 by Marina`s Woertaworld

Während des Sommers ist mir das Staunen ein wenig vergangen. Nicht, weil die Natur beim Spazierengehen oder Erlebnisse im Alltag keinen Anlass dazu gegeben hätten. Es war ein schlechte Nachricht, die Anfang Juli eintraf und die wiederum mein Leben veränderte. ES wäre immer im Rahmen des Möglichen gelegen, aber ich hatte die Wahrscheinlichkeit absolut negiert. Deshalb stand ich wohl einige Zeit unter Schock. Diese Schockstarre wich einer tiefen Trauer, die kombiniert mit Selbstmitleid ideale Voraussetzung für depressive Verstimmung geschaffen hätte. Glücklicherweise konnte ich mich eines Morgens mit der Tatsache arrangieren, kein völlig gesunder Mensch zu sein. Ich habe mich mit der Realität ins Einvernehmen gesetzt, mich sozusagen mit der Wirklichkeit, die nicht von mir beeinflusst werden kann, arrangiert. Und überraschenderweise, je intensiver ich dieses Vertrauen in die Realität wahrnehme, desto deutlicher kann ich wieder Glück empfinden. Angst und Unsicherheit treten in den Hintergrund und werden von Lebensfreude verdrängt.

Nach nunmehr zwei Monaten finde ich langsam Worte für ungeordnete Gedanken und Gefühle sind nicht mehr mächtiger als ihnen zusteht. Diese Wortlosigkeit machte sich schon vor Monaten bemerkbar, waren es Anfang Jänner noch Unsicherheiten wurden zusehends Ahnungen, die ich vor mir hergeschoben hatte.

Ein Flug nach Düsseldorf und fünf Tage im Ruhrgebiet und im anliegenden Rheinland haben viel dazu beigetragen, dass die Lust an Veränderung wieder zurück gekehrt ist. Jeder Tag muss wieder seine Bestimmung erhalten und kleine Vorhaben schneller umgesetzt werden. Diese Botschaft habe ich vorerst nur widerwillig angenommen. Zusehends gibt das Wohlbefinden der Entscheidung recht.

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Seit längerem hatte ich den Kölner Dom zu sehen auf meiner Wunschliste. Ich machte mich auf den Weg und war beeindruckt. Man verlässt den Hauptbahnhof und steht unvermittelt vor einem gigantischen Bauwerk. Ich habe es bei Nacht fast umrundet und einen Morgen darin verbracht. Die Geborgenheit der gotischen Kirche umfing mich. Es ist nicht irgendeine Kirche sondern das schönste gotische Bauwerk in Mitteleuropa. Im Seitenschiff der Stadtpatrone nahm ich an der Morgenmesse teil. Die offene Kapelle vermittelt trotz der hohen Pfeiler, die links den Raum begrenzen durch die schalenartige Kuppel und eine rechtsseitige Mauer und dem wunderbar gemalten Altar eine Behaglichkeit, wie man sie bei der Monumentalität des Domes niemals vermuten könnte.

Mein Mut zur Veränderung ist zurück gekehrt.

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